Beinverlängerung Erfahrungsbericht Enrico J.
Vorgeschichte
Mein Name ist Enrico J., ich bin 33 Jahre alt und habe seit der Pubertät eine Beinlängendifferenz von 2,7 cm. Diese Differenz glich ich mit Einlagen und einer Schuherhöhung in meinen Hausschuhen aus, was mich glücklicherweise fast immer schmerzfrei hielt. Barfußlaufen war jedoch nur eingeschränkt möglich, und Schuhe zu kaufen war frustrierend und mühsam. Auch das ständige Besorgen neuer Einlagenrezepte sowie die Zuzahlungen waren lästig und kostspielig. Mit zunehmendem Alter traten nach intensiven Tennismatches und Anstrengungen verstärkt Beschwerden in der Lendenwirbelsäule, Hüfte und den Knien auf. Daher informierte ich mich bereits während meines Studiums über die Möglichkeiten einer Beinverlängerung.
Seit meiner Kindheit betreibe ich intensiv Sport, vor allem Tennis. Sport war für mich nur mit einer Ausgleichseinlage von mindestens 2 cm möglich. Bei Sportarten wie Basketball oder Volleyball, bei denen viel gesprungen wird, knickte ich aufgrund der höheren Sohle immer wieder um. Barfuß Sport zu treiben und zu laufen wurde immer beschwerlicher und in den letzten Jahren nahezu unmöglich.
Nach der Schule studierte ich Sportlehramt an der TU München und arbeite heute als Sport- und Mathematiklehrer. Während meines Studiums und Referendariats wuchs der Wunsch nach gleich langen Beinen, sodass ich mich in einem ersten Gespräch von Herrn Dr. Köhne in Geretsried beraten ließ. In diesem Gespräch wurde mir klar, dass ich den Weg eines operativen Ausgleichs gehen möchte. Da der Zeitpunkt während der Ausbildung jedoch ungünstig war, schloss ich mein Referendariat im Jahr 2022 ab und vereinbarte einen OP-Termin kurz vor den Sommerferien am 28.07.2023 bei Dr. Köhne in Penzberg.
Operation
Die Operation, bei der der Precice 2 Verlängerungsnagel in meinen rechten Oberschenkel eingesetzt wurde, verlief ohne Komplikationen und dauerte etwa 2-3 Stunden. Nach der OP blieb ich vier Nächte im Klinikum Penzberg. Die Schmerzen im Krankenhaus waren dank Schmerzmitteln gut erträglich. Ich erinnere mich an die Zeit im Krankenhaus als sehr entspannend und positiv. Vielen Dank an alle Schwestern, Pfleger, Physiotherapeuten und Ärzte. Da mein Bein in einer hochgelagerten, mobilen Schiene lag, konnte ich jedoch nur auf dem Rücken schlafen, was mit der Zeit unangenehm wurde.
Bereits am ersten Tag nach der OP durfte ich aufstehen, gehen und Übungen nach Anweisungen der Physiotherapeuten durchführen. Zudem wurde mir die Funktionsweise des Verlängerungsmechanismus erklärt, damit ich die Verlängerung zuhause eigenständig durchführen konnte. Abends setzte ich mir stets eine Thrombosespritze. Nach fünf Tagen durfte ich das Krankenhaus mit Gehhilfen verlassen und nach Hause auf die Couch umziehen.
Beinverlängerung / Reha
In den ersten Nächten zuhause wurden die Schmerzen leider deutlich schlimmer, was auch daran lag, dass ich vergessen hatte, Tilidin einzunehmen. IBU 600er sind für diese Art von Schmerzen nicht ausreichend. Nachdem ich die Medikation angepasst hatte, wurden die Nächte wieder erholsamer. In dieser Zeit erhielt ich viel Unterstützung von meiner Freundin und Familie, was speziell in den ersten zwei Wochen nach der OP sehr hilfreich war. Neben Schmerzmitteln nahm ich täglich Vitamin D zur Knochenbildung ein. Zuhause begann ich mit dem Verlängerungsprozess und streckte meinen Oberschenkel morgens und abends jeweils um 0,5 mm. Die Verlängerung verlief komplett schmerzfrei und unkompliziert. Knapp zwei Wochen nach der OP begann ich mit der Physiotherapie bei INTEGRALIS in Regensburg. Ein großer Dank gilt dem gesamten Team, allen voran Flo Nowy, Michael Pickl, Patrick Blaha und Daniel Pohl! Eure Betreuung und Expertise waren hervorragend! In den ersten Sitzungen standen Mobilisation, manuelle Therapie, langsames Radfahren und sehr moderate Beinpresse auf dem Programm. Während des Verlängerungsprozesses hatte ich regelmäßige Kontrolltermine bei Dr. Köhne in Pullach, um die Bildung des Kallus zu beobachten. Glücklicherweise lief alles nach Plan.
Nach 23 Tagen, am 24. August, beendete ich den Verlängerungsprozess. Nun hieß es warten, bis der Knochen ausreichend hart war. Ende Oktober war der Knochen stabil, und ich konnte die Gehhilfen beiseitelegen sowie die Intensität des Trainings deutlich erhöhen. Am 22. November wanderte ich bereits auf die Obere First Alm am Spitzingsattel. Am 28. Dezember spielte ich das erste Mal wieder Tennis!
Im Januar und Februar erhöhte ich weiter die Trainingsintensität und baute mehr Muskelmasse auf. Mein Ziel war es, die Tennissaison 23/24 beschwerdefrei spielen zu können. Anfang April konnte ich im Trainingslager in Kroatien wieder konkurrenzfähig Tennis spielen. Schnelle Richtungswechsel waren noch ein Problem, und auch die Spritzigkeit war noch nicht vollständig zurück, aber ich fühlte mich gut. Die Tennissaison ab Anfang Mai spielte ich problemlos. In unserer Clubmeisterschaft Ende Juli 2024 verlor ich erst im Finale.
Extraktion des Marknagels
Am 25. Oktober 2024 hatte ich den Termin zur Nagelextraktion bei Dr. Köhne in Penzberg. Die OP verlief erneut problemlos und dauerte nur etwas über eine halbe Stunde. Am nächsten Tag durfte ich das Krankenhaus verlassen und sollte vorsichtshalber 2-3 Tage auf Gehhilfen gehen. In den kommenden sechs Wochen durfte ich außer Radfahren keinen Sport treiben und sollte vorsichtig sein, damit sich auch im Markraum, der durch das Einsetzen des Marknagels minimal aufgebohrt wurde, Knochen bilden konnte. Ich beschränkte mich daher auf Radfahren auf dem Heimtrainer sowie Dehn- und moderate Kräftigungsübungen. Ich hatte keinerlei Beschwerden nach der Nagelentfernung und während ich diesen Text verfasse, enden die verordneten sechs Wochen Sportpause. Kommenden Mittwoch, den 11.12.2024, habe ich den Kontrolltermin bei Dr. Köhne und hoffe auf das finale Go, damit ich wieder voll einsteigen kann!
Abschließend möchte ich mich bei Herrn Dr. Köhne bedanken. Seit meiner Beinverlängerung kann ich ein neues Leben führen. Auch wenn der Rehabilitationsprozess manchmal mühsam und langwierig war, habe ich nie an meiner Entscheidung gezweifelt oder den Entschluss zur OP bereut. Die Betreuung und Begleitung durch Dr. Köhne und sein Team im OZI war von Anfang an professionell und vertrauensvoll. Ich habe mich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt und würde die Operation jederzeit wieder so durchführen lassen. Jegliche Bedenken und Unsicherheiten wurden mir in den Vorgesprächen von Dr. Köhne genommen. Eine disziplinierte Reha, regelmäßige Physiotherapie und eine positive, geduldige und optimistische Grundeinstellung sind meiner Meinung nach für eine schnelle und erfolgreiche Genesung unerlässlich.
Für mich hat das geklappt! Danke, Dr. Köhne!