Operation und Verfahren Sprunggelenksprothese
Die Sprunggelenksprothese ist ein endoprothetischer Ersatz des oberen Sprunggelenks (OSG), d. h. ein künstliches Gelenk, welches von einem Spezialisten implantiert wird. Dadurch wird das obere Sprunggelenk wieder frei beweglich und kann schmerzfrei belastet werden.
Wann ist eine Sprunggelenksprothese indiziert?
Sind konservative, gelenkerhaltende Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft, wie die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Injektionen oder orthopädischen Schuhen, und die Lebensqualität des Patienten ist deutlich eingeschränkt, dann erscheint die Indikation zur Implantation einer Sprunggelenksprothese gegeben.
Wie ist eine moderne Sprunggelenksprothese aufgebaut und wie wird sie implantiert?
Aufgrund unterschiedlicher Formen und Größen können die Prothesen genau an die individuellen Verhältnisse des Patienten angepasst werden. Die verwendeten Materialien sind verschleiß- und korrosionsbeständig, sie führen zu keinen Abstoßungs- oder Unverträglichkeitsreaktionen und halten den auftretenden Körperbelastungen stand. Die Implantation kann nur erfolgreich sein, wenn gleichzeitig Gelenkfehlstellungen und Fehlfunktionen des Bandapparats beseitigt werden.
Kontraindikationen
Diesbezüglich sind verminderte Knochenqualität, hochgradige Osteoporose, fehlende Stabilität der Bänder sowie Gefäßerkrankungen zu nennen. Wichtig ist, dass der möglichen Operation eine gründliche körperliche Untersuchung vorausgeht.
Operation, Rehabilitation und Alltag
Die Operation findet stationär und meist unter Vollnarkose statt und dauert ungefähr ein bis zwei Stunden. Der Krankenhausaufenthalt beträgt ca. ein bis zwei Wochen. Während der Mobilisationsphase (bis zu sechs Wochen) muss ein Spezialschuh oder eine individuell angepasste Schiene getragen werden. Der Belastungsaufbau erfolgt entsprechend des Befundes meist ambulant und schließt physiotherapeutische Maßnahmen und Koordinationsübungen ein. Diese Phase dauert etwa zwölf Wochen, ist jedoch stark von den individuellen Voraussetzungen des Patienten abhängig. Wenn das Gelenk voll belastbar ist (etwa nach acht Wochen), darf der Patient wieder am Straßenverkehr teilnehmen. Darüber, welche Sportarten für den Patienten mit einem künstlichen Sprunggelenk geeignet sind, wird der behandelnde Arzt gerne aufklären.
Bisherige Erfahrungen mit der Sprunggelenksprothese und alternative Verfahren
Sprunggelenksprothesen führen nachgewiesenermaßen zur deutlichen Schmerzreduktion bis hin zur kompletten Schmerzfreiheit und ermöglichen eine gesteigerte Lebensqualität. Als einzige Alternative kommt die Versteifung des Gelenks (Arthrodese) infrage. Dies ist auch nach dem Sprunggelenksersatz noch möglich. Bei einem guten Allgemeinzustand sollte stets die Implantation einer Sprunggelenksprothese erwogen werden.